Fair Handeln

Unterwegs mit Hannes Jaenicke

2014/15 | Arte/ZDF | 5 x 30min

Viele alltägliche Waren kommen vom anderen Ende der Welt und sind trotzdem erschreckend billig. Das geht fast immer zu Lasten der Produzenten. Internationale Konzerne machen gigantische Gewinne, die Bauern bleiben arm. Eine Alternative: Waren und Produkte aus gerechtem Handel. Hannes Jaenicke besucht Klein-Bauern und Produzenten, die ihre Produkte über den fairen Handel verkaufen und lässt sich zeigen, wie sie arbeiten und leben. Welche Menschen stehen hinter den Waren? Und was hat sich für sie durch den gerechten Handel verändert?


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Bananen aus Peru

Bananenbauer Juan bewirtschaftet zusammen mit seinem erwachsenen Sohn ein kleines Bananen-Feld. Früher hat er seine Bananen für ein paar Münzen an der Strasse verkauft. Eigentlich habe er sie verschenkt, sagt er. Jetzt bekommt er einen garantierten Festpreis und verdient das Dreifache. Seitdem die Familie bio Bananen für den fairen Handel anbaut, kann sie von ihren Einnahmen leben und die Kinder können eine weiterführende Schule besuchen.

Kakao aus der Elfenbeinküste

Kakao-Bäuerin Emma baut seit 20 Jahren Kakao an. Seit 4 Jahren ist sie Mitglied einer Kooperative, die ihr den Kakao zu fairen Bedingungen abkauft. Emma hat 6 Kinder und 10 Enkelkinder. Die jüngeren Kinder und alle Enkelkinder gehen zur Schule. Bei Emma gibt es, wie sonst im Kakao-Anbau oft üblich, keine Kinderarbeit, denn die Mitglieder der Kooperative helfen sich gegenseitig. Alle, die für den fairen Handel arbeiten, verdienen genug, um davon bescheiden leben zu können. Aber das ist im Kakao-Anbau in der Elfenbeinküste noch eine groβe Ausnahme.

Reis aus Thailand

Wie viele Reisbauern in Thailand konnte auch Teerawat lange Zeit von seiner Arbeit nicht leben und musste zusätzlich in Bangkok auf dem Bau arbeiten um seine Familie zu ernähren. Aber seitdem er Mitglied einer Genossenschaft ist, die den fairen Handel beliefert, hat sich sein Leben geändert. Sein Bio-Jasminreis wird von Gourmets auf der ganzen Welt als besondere Delikatesse geschätzt und ist ein begehrtes Export-Produkt.

Tee aus Sri Lanka

Sumithra ist selbstständige Teebäuerin und erntet den Tee von ihren eigenen Teebüschen. Mit Unterstützung ihrer Kooperative hat sie ein karges Stück Land in einen üppigen Teegarten verwandelt. Während der meiste Tee in Sri Lanka noch konventionell mit Pestiziden und Kunstdünger angebaut wird, verwendet Sumithra für ihren Bio-Tee keine Chemikalien. Um die Bodenqualität zu verbessern hat sie zwischen die Teebüsche Bananenstauden, Kokos , Zitronengras und Pfeffer gepflanzt.

Teppiche aus Nepal

Sita und ihr Mann Lima haben ihre Dörfer verlassen um in Kathmandu als Teppichknüpfer ein Auskommen zu finden. Sie arbeiten in einer der wenigen Werkstätten, die für den fairen Handel produzieren und knüpfen moderne Designer-Teppiche. Ihr Lohn ist mehr als doppelt so hoch, die Arbeitsbedingungen werden ständig kontrolliert, Kinderarbeit ist tabu und es gibt eine Kinderbetreuung. Wir begleiten Sita und Lima bei der Arbeit und besuchen sie in ihrem Zuhause. Was hat sich für sie geändert und verdienen sie jetzt genug, um mit ihren vier Söhnen über die Runden zu kommen?

Bilder von Enno Grabenhorst